Gedenken an die Opfer der Mordaktion T4

Jährlich wird am 18. Januar im Franziskuswerk der Opfer der Mordaktion T4 gedacht.

An diesem Tag im Jahr 1940 wurden die ersten Menschen von Haar in eine Tötungsanstalt deportiert. 

546 Menschen, die in Schönbrunn lebten, wurden im Rahmen der T4 in diesen Tötungsanstalten ermordet. Jährlich gedenken wir an diesem Tag den Opfern der Nationalsozialistischen Eugenik, die das Leben mit Behinderungen als “Lebensunwert” einstufte und aus der Gesellschaft zu entfernen suchte, mit vielfältigen Formen von Gewalt und Mord.

Der Oberkurs der Fachschule für Heilerziehungspflege 31B las in Gedenken an die Zeit aus Dokumenten und der Biographie von Annelies Weidert. Durch die bewegenden Texte sollten die nüchterne Brutalität des Nationalsozialistischen Staates und Verwaltungsapparates sowie das unbegreifliche Verbrechen an den Opfern zum Ausdruck gebracht werden.

Hier ein Bericht des Oberkurses und Dozent*innen dazu: 

In Vorbereitung auf die Gedenkfeier fertigte der Oberkurs im Unterricht in Busse aus Pappe an. Diese Busse sind heute Symbol der Morde. Mit diesen Postbussen wurden im Rahmen der T4 die Menschen abgeholt und in Tötungseinrichtungen deportiert. Die Scheiben wurden getüncht, um die Bevölkerung und die Opfer zu täuschen. Die Täuschung schlug fehl. Sie wird auch heute fehl schlagen im Angesicht politisch aktiver Individuen, die wieder das Ende der Inklusion im Bildungswesen fordern, oder uns durch den scheinbar harmlosen Begriff der “Remigration” zu täuschen suchen. “Remigration” bedeutet nichts weniger als Deportation. 

Das Gedenken und aktive Gestalten der Erinnerungskultur ist uns wichtig in den Schulen der Akademie. Der Blick in die Vergangenheit ist für uns aktives Gestalten der Zukunft sozialer Berufe und des damit verbundenen Berufsethos.

Im Unterricht war es uns ein Anliegen den grauen und schwarzen Bussen, dem Symbol für das Verbrechen, unseren bunten Werteregebogen entgegen zu setzen. Die Anwesenden hatte so Raum Ihre Gedanken und Ihre Werte auf bunten Zetteln nieder zu schreiben, in den Bus zu geben und dem Verbrechen entgegen zu setzen.

Max Mannheimer, Überlebender der Nationalsozialistischen Konzentrationslager und große Persönlichkeit unserer Erinnerungskultur, gab jungen Menschen in unzähligen Gesprächen häufig den folgenden Gedanken mit auf den Weg:

“Ihr seid nicht für das verantwortlich, was geschah. Aber dass es nicht wieder geschieht, dafür schon”!  

Wir möchten unsere Gesellschaften gestalten, wir möchten diese mit Blick auf diese Zeit anders gestalten. 

Die Inklusion ist nicht gescheitert!  

Wir leben Inklusion!